Der §21, Abs. 4f des slowakischen Tierschutzgesetzes legalisiert die (humane) Tötung von Tieren, für die kein Ersatzplatz gefunden werden kann. Die Fristen bestimmen jeweils die Städte und Gemeinden und liegen zwischen 5 und 28 Tagen.
Den slowakischen Tierschützern, mit denen wir zusammenarbeiten, ist es ein großes Anliegen, die Tiere im eigenen Land auf gute, neue Plätze zu vermitteln. Alle wissen, dass die Lösung der Probleme nicht darin liegt, einfach alle Tiere ins Ausland zu schicken. Ein Umdenken soll im eigenen Land stattfinden.
Entgegen anders lautenden Meinungen aus dem Ausland stellen wir immer wieder fest, dass es durchaus möglich ist Tiere in der Slowakei auf ausgezeichnete Plätze zu vermitteln. Auch wenn es nach wie vor Kettenhaltung bei Hunden gibt und immer wieder auch Tiere – genau wie in allen anderen Ländern dieser Welt – gequält und grausam getötet werden, setzen die Tierschützer, mit denen wir in der Slowakei zusammenarbeiten, alles daran, ihre Schützlinge nur an solche Menschen zu vermitteln, bei denen die Tiere artgerecht und liebevoll gehalten werden. Sie scheuen sich auch nicht, Hundehalter anzusprechen, wenn sie der Meinung sind, dass die Haltungsbedingungen nicht optimal sind.
In der Slowakei gibt es vier Tierschutz-Inspekteure, die jederzeit benachrichtigt werden können, sollte jemandem auffallen, dass z. B. der Nachbar seine Tiere quält, vernachlässigt oder nicht artgerecht hält.
Alte und/oder kranke Tiere haben es allerdings immer noch sehr schwer, bzw. sind teilweise unvermittelbar in der Slowakei. Besonders die Behandlung mancher Erkrankungen (z. B. Epilepsie, drohende Erblindung, Futtermittelallergien etc.), die in Deutschland und Österreich relativ leicht in den Griff zu kriegen sind, stellen slowakische Tierärzte und die Hundebesitzer oft vor große Probleme. Außerdem sind manche Tierhalter finanziell einfach auch nicht in der Lage größere Eingriffe bei ihren Tieren durchführen zu lassen.
Hilfe aus dem Ausland wird gerne angenommen. Wenn jemand einem slowakischen Tier ein neues Zuhause bieten kann, wenn jemand Geld spenden mag für Futter, Tierärzte etc., dann freuen sich die slowakischen Tierschützer sehr. Jeder Cent ist willkommen und landet zu 100% bei den Tieren. Davon konnten wir uns persönlich überzeugen.
Slowakische Bürger und Firmen können 2% ihrer jährlichen Steuerabgaben für wohltätige Zwecke spenden. Auch Tierschutzvereine kommen in den Genuss dieser Regelung. Diese Spendengelder werden den Tierschutzvereinen im Juni eines jeden Jahres von den zuständigen Finanzbehörden überwiesen.
Zuletzt möchten wir noch erwähnen, dass Futter und Tierzubehör in der Slowakei sehr teuer sind. Besonders im Großraum Bratislava liegen die Preise z. B. für Hundefutter deutlich über österreichischen/deutschen Preisen. Bratislava zählt nach Moskau zu der teuersten Stadt in Osteuropa. Aus diesem Grund macht es Sinn, Futter zu spenden und in die Slowakei zu bringen oder aber auch Geld zu spenden.
In unserer Partnerstation in der Stadt Kezmarok betreut Simona seit mehr als 20 Jahren über 100 Hunde und Katzen, die abgegeben, beschlagnahmt, misshandelt oder gefunden wurden. Oft stammen die Tiere aus schlechter Haltung oder waren Streuner. Die Situation vor Ort nachhaltig zu verbessern ist sehr schwierig und dauert lang, denn viele Menschen sind sehr arm und sehen in Hunden oft noch keine Familienmitglieder, sondern setzen sie häufig zur Bewachung ein, oft leider auch an der Kette.
Links:
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